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Ich bin Lehrling

Zahlen & Fakten zur Lehre

Obwohl die Zahl der Lehrlinge in Österreich 2018 gegenüber dem Vorjahr um 1,2 % und damit auf rund 108.000 Personen gestiegen ist, war sie in den letzten Jahren stets im Sinken begriffen. Laut einer Statistik der WKO wurden 2018 um 14 % weniger Lehrlinge in den Betrieben ausgebildet als noch 2008. In allen Bundesländern ist der Lehrlingsstand im vergangenen Jahr erfreulicherweise gestiegen. Eine Ausnahme bildet jedoch das Burgenland mit einem Rückgang an Lehrlingen von 3,3 %.

Weniger Lehrbetriebe

Die Gründe für die stete Abnahme liegen einerseits darin, dass die Zahl der in Österreich lebenden Jugendlichen im Alter zwischen 15–19 Jahren stetig abnimmt und andererseits, dass der Anteil der Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, ebenfalls zurückgeht. Aufgrund des umfangreichen Schulangebotes entscheiden sich auch immer mehr Jugendliche lieber für eine weiterführende Schule als für eine Lehre. 1980 haben noch 47 % der Teenager eine Lehrausbildung begonnen: 2018 nur mehr 40 %. Obwohl der Bedarf an Fachkräften in Österreich rasant zunimmt!

Bevorzugte Lehrberufe

Die meisten Lehrlinge werden in den Sparten Gewerbe und Handwerk ausgebildet, gefolgt von Industrie und Handwerk. 2018 befanden sich rund 108.000 Lehrlinge in rund 29.000 Betrieben in einer Ausbildung. Die meisten Lehrlinge werden in Oberösterreich (21,5 %), gefolgt von Wien (15,7 %), Niederösterreich (15 %) und der Steiermark (14,5 %) auf die Lehrabschlussprüfung vorbereitet. Das Burgenland (2,3 %) bildet das Schlusslicht.

Bei den Mädchen sind die beliebtesten Lehrberufe: Einzelhandel, Bürokauffrau und Friseurin/Perückenmacherin. Das betrifft 43,3 % aller weiblichen Lehrlinge in Österreich. Es lohnt sich daher für jede:n Jugendliche:n, auch an alternative Lehrberufe zu denken, um die Chancen auf eine dauerhafte Anstellung zu erhöhen. 35,1 % aller Burschen wählen die Lehrberufe Modullehrberufe Metalltechnik, Elektrotechnik oder Kraftfahrzeugtechnik.

Immer weniger Lehrlinge

34.402 Jugendliche haben 2018 eine Lehre begonnen. 2005 waren es noch über 38.500 Lehrlinge, davon doppelt so viele Burschen wie Mädchen. Obwohl die duale Lehrlingsausbildung in Österreich weltweit als vorbildlich angesehen wird, ist das Image der Lehre hierzulande nicht besonders gut. Klar ist aber, dass in Österreich dringend Fachkräfte benötigt werden.

Da es für die Unternehmen immer schwieriger wird, Lehrlinge zu rekrutieren, sind die Firmen dazu übergegangen, sich aktiv bei jungen Menschen zu präsentieren. Mit besonderen Angeboten versuchen sie, die Jugendlichen für sich zu gewinnen. Diese Wertschätzung beweist, dass Lehrlinge einen wichtigen Bestandteil jedes Betriebes darstellen und für seinen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg wichtig sind. Ohne Lehrlinge und ausgebildete Fachkräfte ist eine florierende Wirtschaft nicht denkbar. Dieses Wissen stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein jedes einzelnen Lehrlings in Österreich, sondern wertet die Lehrausbildung auf.

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